Stellen Sie sich eine Art riesige Zentralheizung vor, die über ein Hin- und Rücklaufnetz von Warmwasserleitungen mit den Gebäuden eines oder mehrerer Quartiere verbunden ist.
Das Netz besteht aus mehreren Anlagen:
- Primärkreislauf: Dieser Kreislauf verbindet die Heizzentrale mit dem Wohnhaus und besteht hauptsächlich aus unterirdischen, isolierten Leitungen.
- Sekundärkreislauf: Es handelt sich um den Heizkreislauf, der sich im Wohnhaus befindet (Verteiler, Umwälzpumpen, Heizkörper, Boiler usw.).
- Unterstation: Sie besteht aus dem Wärmetauscher, Ventilen, Sonden, Pumpen und dem Zähler. Sie befindet sich im Technikraum, ist der Eingangspunkt der Wärme in Ihr Gebäude und ersetzt den Wärmeerzeuger. Die Ausgangsventile der Unterstation markieren die Grenze zwischen den Anlagen des Wärmeversorgers (Primärkreislauf) und denen des Gebäudes (Sekundärkreislauf). Ab diesem Punkt fallen Instandhaltung und Verwaltung in den Zuständigkeitsbereich des Gebäudeeigentümers.
- Wärmetauscher: Eine Vorrichtung, die die Übertragung von Wärmeenergie von einem flüssigen Medium auf ein anderes ermöglicht, ohne dass sich diese vermischen.
Die im Heizkraftwerk erzeugte Wärme wird somit durch die Zirkulation von Heisswasser im Primärkreislauf verteilt. Dieses heisse Wasser durchläuft den Wärmetauscher der Unterstation, der dann die für die Heizung und die Warmwasserbereitung erforderliche Energie an den Sekundärkreislauf weiterleitet. Das so abgekühlte Wasser fliesst dann über das Rücklaufnetz zurück zur Heizzentrale, um sich wieder zu erwärmen und ins Hinlaufnetz zurückzukehren.
Ja! Überdies bietet dieses Netz die Möglichkeit, erneuerbare Energiequellen im Kanton Freiburg zu nutzen, beispielsweise:
- Abwärme (aus der Industrie oder der Verbrennung von nicht recycelbaren Haushaltsabfällen)
- Wärme des Saanewassers sowie des Abwassers aus Kläranlagen (ARA)
- Holz aus regionalen Wäldern
- Biogas
Erdgas wird ausschliesslich als Zusatz- oder Reserveenergie genutzt. Dieser vielfältige Energiemix (d. h. sämtliche zur Wärmeerzeugung genutzten Quellen) verbessert unsere Energieunabhängigkeit und garantiert langfristig stabile Preise.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Netz beträgt derzeit 75 % und soll langfristig nahezu 100 % erreichen.
Ganz genau. Wir entwickeln und erweitern unsere bestehenden Wärmeverteilnetze im Grossraum Freiburg und schaffen eine Verbindung zu anderen neuen Wärmekraftwerken. Dieser Wärmekreislauf ermöglicht die Optimierung lokaler erneuerbarer Ressourcen, konstante Wärmeversorgung sowie Versorgungssicherheit.
Bis 2060 werden 60% des Grossraums Freiburg ans Fernwärmenetz Freiburg angeschlossen sein, darunter Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und Industrieanlagen.
Diese lokale und erneuerbare Lösung leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende des Kantons Freiburg.